Marita von Krosigk
Systemische Strukturaufstellungen, Drehbuchaufstellungen, Beratung und Coaching
Hamburg Ottensen
Susettestrasse 11
20763 Hamburg
Fon: 040 - 439 29 22
mail@maritavonkrosigk.de
weitere Informationen und aktuelle Termine für Workshops finden Sie unter:
www.maritavonkrosigk.de
Termine
Systemische Aufstellungen können in Gruppen und im Einzelsetting statt finden.
Die Aufstellungen finden nach Vereinbarung entweder in meiner Praxis oder auf Wunsch auch in Ihren Räumen statt.
Ein Vorgespräch zur Klärung des Anliegens ist Vorraussetzung.
Repräsentanten / Stellvertreter
Systemische Aufstellungen und/ oder Drehbuchaufstellungen sind auch für Teilnehmer interessant, die keine eigenen Anliegen mitbringen. Sie ermöglichen ein direkt erlebbaren Einblick in dramaturgische
Zusammenhänge. Darüber hinaus kann die repräsentative Wahrnehmung für die eigene Stoffentwicklung geübt werden.
Kosten
Einzelne Aufstellung (ca. 90 Minuten) € 180,-
Halber Tag € 250,-
Ganzer Tag € 450,-
Ermäßigung für Studenten nach Absprache möglich.
Zur Person
Marita von Krosigk
Meine Arbeitsweise ist undogmatisch, vielfältig und wirkungsvoll. Mit Empathie und meiner langjährigen Erfahrung sowohl im künstlerischen als auch im therapeutischen Bereich begleite ich den
individuellen Prozess im Team- oder Einzelcoaching. Ausgansgpunkt ist dabei immer der systemische Blick auf die Situation. Dadurch eröffnen sich oft vollkommen neue Perspektiven und konkrete,
schnelle und unkomplizierte Lösungswege. Es ist mein Anliegen, Sie darin zu unterstützen, Ihre Projekte mit Leichtigkeit und Erfüllung erfolgreich umzusetzen.
Aus- und Fortbildungen im systemischen Kontext
Background Film
PRESSE
Psychoaufstellung der Deichkindfamilie
Weder Konzert noch Theater: Auf Kampnagel zelebriert die Hamburger Hip-Hop-Band ihre Trauerarbeit
Von Frank Keil (Die Welt: 27.02.10)
Deichkind fordern: "Kein Gott, kein Staat, lieber was zu saufen!" Die Hamburger Jungs ihre Fans gefragt' ob Deichkind an ihre Grenzen gekommen sind. 86 Prozent haben mit "Nein" geantwortet. Deichkind
postulieren: "Deichkind machen gerne einen auf übelst fauler Sack!" Und mindestens das ist glatt gelogen: Denn dass viel Arbeit in ihren Shows steckt, das ist bei ihnen stets unüberhör- wie
unübersehbar. "Deichkind in Müll - eine Diskursoperette" heißt ihr neuester Streich, ausgerichtet auf Kampnagel.
Die Bühne ist verhangen, ein dumpfer Rhythmus wird angeschlagen, angesiedelt zwischen Techno und akademischer Minimal Music. Der Vorhang fällt, drei Hüpfburgen in grellen Farben belegen die Bühne.
Der Beat stoppt, die Burgen sinken in sich zusammen: Die Luft ist raus. Ist die Luft raus aus Deichkind?
Der Schock über den plötzlichen Tod ihres langjährigen Mitgliedes und Produzenten Sebastian Hackert vor einem Jahr hält die Band weiterhin gefangen. Damals fragten sie sich: Sollen wir aufhören? Sie
haben sich fürs Weitermachen entschieden und setzen mit diesem Ausflug ins Musiktheater eine Zäsur: Es muss anders werden, denn es ist alles anders geworden. Und was nun für mehr als zwei Stunden
folgt, ist eine locker gestrickte Show aus Songs, kurzen Spielszenen und manchmal reinem Nonsens; nicht Theater, nicht Konzert, sondern etwas dazwischen.
Dabei steht nicht nur der eigentliche Kern der Band, die sich seit 1997 vom Hip Hop in den Elektrobeat bewegt hat, auf der Bühne, sondern auch Gäste wie der Gitarrist der "Goldenen Zitronen" Ted
Gaier und die Schauspielerin Pheline Roggan (zuletzt in Akins "Soulkitchen"). Deichkind will eine Familie sein, und wie in jeder Familie kommt es auf den Zusammenhalt an.
Ziemlich in der Mitte dieses Spektakels gibt es einen spannenden Moment. Außerhalb der Bühne, um einen Tisch herum, der ein Konferenztisch sein könnte oder der Tisch für
König Artus' Tafelrunde, versammeln sich die Deichkinder. Recht lustlos erzählen sie von der "Bandaufstellung", die sie während der Proben zum Stück gemacht hätten, und wie so eine Aufstellung zum
Aufdecken von Konflikten generell funktioniere. Halt so Psychokram. Doch dann kippt die Szenerie, und was eben noch wirkt wie eine billige, weil risikolose Persiflage auf das Genre der
Familienaufstellung ..., entpuppt sich nun als eine tiefe Auseinandersetzung mit dem Fehlen ihres Mitglieds Sebastian Hackert.
Immer wieder finden Deichkind sinnstiftende Bilder für den erlebten Bruch und die Suche nach einem Neubeginn: Die Biene Maja fährt auf einem viel zu kleinen Kinderfahrrad ziellos im Kreise herum. Die
Reifen sind platt, es geht kaum voran, ans Wegfliegen ist gar nicht zu denken. Deichkind-Gründer Wums Wemly alias DJ Phono lässt sich mit gespieltem stieren Blick und in einem Schlauchboot sitzend
von den Besuchern durch die Reihen hinauf bis ans Ende der Tribüne und wieder zurück tragen, verstreut dazu Unmengen weißer Vogelfedern, die im wohlgesetzten Scheinwerferlicht sachte auf den Boden
herabregnen. Die Fans, sie sind das Meer, auf dem Deichkind treiben - und in dem die Band ebenso eines Tages untergehen könnte.
Manchmal franst der Abend an den Rändern sichtbar aus: Etwa wenn von einer Art Hochsitz aus über das Theater und die politische Theorie im Allgemeinen palavert wird. Plakative Ironie jenseits ihrer
Songtexte, das ist nicht ihr Terrain. Doch diese Momente werden zum Glück wieder gebannt von kurz angespielten Deichkind-Hits wie "Arbeit nervt" oder "Computer", die stets dann abbrechen, wenn es
allzu gemütlich werden droht.
Und also passt es, dass es am Ende keine der üblichen Zugaben gibt, dass nach dem letzten angekündigten Stück die Bühne leer ist und einem nichts anderes bleibt, als sich langsam Richtung Ausgang zu
trollen. Und siehe: Am nächsten Morgen fällt es schwer, wieder so weiterzumachen wie bisher. Irgendwas hat dieser Abend ausgelöst. Nur was? Und warum?